Wenn die Entscheidung getroffen ist, dass Sie sich mit Migräne am Arbeitsplatz “outen” möchten, dann fragen Sie sich vielleicht, wie Sie das am besten ansprechen.
Am besten suchen Sie zunächst in Ruhe und unter vier Augen das Gespräch mit Ihrer Führungskraft. Bereiten Sie sich auf Gespräche vor. Verfassen Sie vorab Notizen und nehmen Sie diese mit zum Gespräch. Fassen Sie kurz und möglichst einfach erklärt zusammen, was für eine Erkrankung Migräne ist und nehmen Sie gerne Fakten mit auf. Gehen Sie dann auf Ihre Migräne ein und wie Sie diese erleben. Das kann z.B. umfassen, wie Sie es merken, wenn eine Attacke kommt, wie sich eine Attacke anfühlt, was Ihnen hilft und wie Sie von Ihrem Team unterstützt werden können. Gemeinsam mit Ihrer Führungskraft können Sie dann entscheiden, wie Sie in die Kommunikation mit dem gesamten Team gehen.
Migräne kann für Betroffene sehr belastend und einschränkend sein. Stellen Sie im Gespräch jedoch auch die positiven Aspekte dar, die das Migräne-Gehirn bei Ihnen mit sich bringt. Das können z.B. eine hohe Auffassungsgabe, eine Fähigkeit zum empathischen Denken, das schnelle Verstehen von komplexen Zusammenhängen und ein strukturiertes Arbeiten sein.
Insbesondere im Bewerbungsprozess stellen sich viele Betroffene die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, die Migräne anzusprechen. Dafür gibt es keine pauschale Antwort und schon gar kein Richtig oder Falsch. Diese Entscheidung müssen Betroffene für sich selbst treffen und das kann auch abhängig vom Gegenüber sein. Auch ein Grad der Behinderung muss nicht angesprochen werden, jedoch gibt es Arbeitgeber, die Menschen mit Behinderung bei gleicher Eignung bevorzugt einstellen. Wenn Sie die Entscheidung treffen, das Thema im Bewerbungsprozess anzusprechen, dann nutzen Sie ebenfalls den Tipp, sich vorher Notizen zu machen sowie die positiven Aspekte zu erwähnen. Machen Sie sich im Vorfeld Gedanken, wie Sie unterstützt werden können, beispielsweise durch flexible Arbeitszeiten oder ein reizarmes Arbeitsumfeld. Auf dieser Website finden Sie weiterführende Tipps für Migräne am Arbeitsplatz.